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07. Juli 2022

Steigende Hypotheken – was heisst das fürs Eigenheim?

Die Inflation und die kürzliche Leitzinserhöhung der Schweizerischen Nationalbank SNB wirken sich auch auf den Hypothekarmarkt aus. Hypotheken verteuern sich zwar, aber Panik ist nicht angesagt.

Der Schritt kam für viele relativ überraschend: Kürzlich hat die Schweizerischen Nationalbank SNB den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte von -0,75 auf -0,25 erhöht. Zusammen mit der Inflation führt das dazu, dass die Hypotheken teurer werden. Was heisst das nun für Eigentümerinnen und Eigentümer von Liegenschaften und für alle, welche sich in naher Zukunft Wohneigentum kaufen wollen? Ein kurzer Überblick.

Viele Eigenheimbesitzer denken langfristig
Die Hypothekarzinsen sind in jüngerer Vergangenheit deutlich gestiegen. Dabei hat der Zinsanstieg bereits vor dem Entscheid der Nationalbank eingesetzt. Gerade Festhypotheken haben sich verteuert, teilweise haben sich deren Zinsen seit Anfang Jahr mehr verdoppelt. Gemäss dem Hypothekenindex der Vergleichsplattform moneyland lag der Zins Anfang Jahr noch bei 1,01% für fünfjährige Festhypotheken und bei 1,26% für zehnjährige Festhypotheken. Gegen Ende Juni standen die Zinssätze von fünfjährigen Hypotheken bei 2,57% und von zehnjährigen bei 2,99%. Der Zinsanstieg macht sich in ähnlichem Umfang auch bei den kurzfristigen Festhypotheken bemerkbar. Von einem Zinsanstieg betroffen ist jedoch nur, wer eine Hypothek erneuert oder eine neue abschliesst. Viele Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer haben die Finanzierung ihrer Immobilie langfristig geplant, stehen also nicht unmittelbar vor einer Erneuerung der Hypothek.

Saron-Hypotheken noch stabil
Im Gegensatz zu den Hypotheken mit festem Zinssatz sind die Saron-Hypotheken (Swiss Average Rate Overnight) bis jetzt kaum gestiegen. Der Zinssatz für diese sogenannten Geldmarkthypotheken setzt sich aus dem Referenzzinssatz Saron und der Bankmarge zusammen. Saron-Hypotheken sind variabel, der Zinssatz wird alle drei Monate neu festgelegt und orientiert sich am Leitzins der SNB. Und: Bei Saron-Hypotheken tragen Hypothekarnehmer sämtliche Marktrisiken, während Festhypotheken Planungssicherheit bieten. Zwar stieg der Saron nach dem Entscheid der Nationalbank von -0,70% auf -0,21% an. Solange der Saron aber im negativen Bereich liegt wie im Moment, entspricht der geschuldete Zinssatz nur der Marge. Diese bewegt sich im Durchschnitt zwischen 0,8% und 1,2%. Saron-Hypotheken werden dann deutlich teurer, sobald die Nationalbank den Leitzins über 0% hebt. Der nächste Zinsentscheid ist im September zu erwarten, Ökonomen rechnen damit, dass der Leitzins noch einmal angehoben wird.

Ruhe bewahren ist angesagt
Ob die gestiegenen Zinsen eine befristete Erscheinung sind oder länger mit einem höheren Zinsniveau gerechnet werden muss, das beurteilen Hypothekarkunden unterschiedlich. Wer eine kurzfristige Hypothek abschliesst, hofft eher darauf, dass die langfristigen Zinsen in den nächsten Jahren wieder sinken. Wer sich jetzt für eine langfristige Hypothek entscheidet, rechnet eher nicht damit, dass das Zinsniveau wieder zu den früheren Niedrigzinsen zurückkehrt.

Experten raten, Ruhe zu bewahren und davon abzusehen, jetzt eine lang laufende Hypothek zu kündigen, um eine flexible Hypothek abzuschliessen. Denn bei einer vorzeitigen Kündigung werden Entschädigungen fällig, und auch bei den Saron-Hypotheken ist eine Erhöhung nicht ausgeschlossen.

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Quellen und weitere Informationen:
Bernerzeitung
investtrends.ch
Comparis

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